Bürgerinformation zu GR-Sitzung v. 31.05.2016 TOP Erhalt der eigenständigen Wasserversorgung Alling-Antrag auf Bürgerbegehren
Wenn mittlerweile unseriöse Zahlen für eine komplette Erneuerung des Rohrnetzes in den Raum gestellt werden (7,5 Millionen Euro, nicht belegte Schätzung v. GR-Muderlak), sollte man sich das Leitungsnetz ansehen: Es geht jetzt in erster Linie darum, das in den Jahren 1963 und 1964 aufgebaute Leitungsnetz zu erneuern. Denn genau da, wo diese alten Leitungen liegen, sind Rohrbrüche zu verzeichnen. Das ist im Altdorf bis zur Antonistraße und in den ersten Neubaugebieten der 1960er Jahre Kreuz-/Hirtenstraße.
Das Leitungsnetz in Biburg ist seit dem Bau des Hochbehälters in Germannsberg Mitte der 1980er Jahre in einem guten Zustand, denn es wurde damals bereits wo nötig erneuert. Biburg hat hierzu einen gehörigen Anteil aus dem früheren Gemeindevermögen beigesteuert.
Zur Deckung des laufenden Haushalts 2016 mussten beim WVA Kredite aufgenommen werden! Niemand aus den WVA-Gemeinden hätte uns was schenken können! Schaut man sich alleine §6 der Beitrags-u. Gebührensatzung des WVA im Vergleich zu unserer Satzung an, hätte Allings WVA –Beitritt den Bürgern der Gesamtgemeinde erhebliche finanzielle Nachteile gebracht!
Die Kosten bei Rohrnetzerneuerung, Herstellungsbeiträge sind beim WVA doppelt so hoch wie derzeit in Alling. Die Finanzierung hat gemäß §24 der WVA-Verbandssatzung v. 15.12.2015 über die Erhebung von Beiträgen von den Grundstückseigentümern zu erfolgen!
Nachweislich seit vielen Jahren gab es auf Drängen vom früheren Wasserreferenten Hans Friedl hin Besprechungen im Allinger Rathaus mit Bürgermeister Frederik Röder, Finanzreferent Hermann Dejako und ihm, die Erneuerung des Allinger Rohrleitungsnetzes in Angriff zu nehmen. Der derzeitige Wasserreferent Thomas Muderlak wirft Friedl nun vor, die Sanierung verschleppt zu haben. Vielmehr lässt sich im Nachhinein vermuten, dass Röder und Dejako die Umsetzung seiner Forderungen bewusst verschleppt haben, um Alling reif für eine Übernahme zu machen.
Bei der Sanierung der Sporthalle für 5,5 Millionen Euro kam auch niemand auf die Idee, diese zum Beispiel an den Landkreis oder einen Verband abzugeben, um sich die Kosten zu sparen. Diese Sanierung war eine Investition für unsere Bürgerinnen und Bürger in die Zukunft für die nächsten Jahrzehnte. Auch die Sanierung der Wasserleitung ist eine solche Zukunftsinvestition und bei der die Kosten allerdings nur sukzessive anfallen.
1963 wurde die erste zentrale Wasserversorgung aus dem Boden gestampft. Damals waren weder ein Leitungsnetz, ein Brunnen noch ein Hochbehälter vorhanden. Die Aufgabe wurde aber geschultert und damit erreicht, dass ein von der Regierung von Oberbayern angeordnetes Bauverbot für Alling aufgehoben wurde. Diesen finanziellen Kraftakt konnte die Gemeinde auch stemmen. Den damals Verantwortlichen sei gedankt!
Wie es gehen kann, wenn man sich in Sachen Wasser abhängig macht, sieht man im Fall der sechs Kommunen um München herum, denen Garmisch nun das Wasser abdrehen will. Diese Kommunen müssen nun für eine eigene Wasserversorgung sorgen.
Deshalb „Ja“ zur Kooperation, „Nein“ zur Aufgabe der eigenen Wasserversorgung!!
Auffällig war noch eine Aussage von Bürgermeister Röder in der GR-Sitzung: er habe mit den Stadtwerken verhandelt, dass sie nun den bestehenden Vertrag zur technischen Betriebsführung bis 31.03.2017 verlängern. Hatte Röder bereits den Vertrag eigenmächtig ohne Wissens des Gemeinderats zum 31.12.2016 gekündigt, weil für ihn feststand, dass Alling zum 01.01.2017 dem WVA beitritt? Wollte er deswegen den Beitritt mit allen Mitteln durchboxen? Denn der 10-Jahresvertrag mit den Stadtwerken hätte regulär sowieso erst zum 31.03.2017 geendet. Dies geht auch aus dem Haushaltsplan hervor, verabschiedet am 26.01.2016!
Hans Friedl
FW-Gemeinderat
Mitinitiator Bürgerbündnis Erhalt gemeindeeigene Wasserversorgung