Friedl will nicht mehr Bürgermeister werden – SZ v. 11.01.2020

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Friedl will nicht mehr Bürgermeister werden
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Von Manfred Amann

Wider Erwarten hat die Dorfgemeinschaft Alling der Freien Wähler keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten nominiert. Der Orts- und Kreisvorsitzende Hans Friedl, seit etwa einem Jahr Mitglied des Landtags, tritt bei den Kommunalwahlen im März jedoch als Spitzenkandidat an. Friedl hatte 2008 und 2014 Amtsinhaber Frederik Röder (CSU) herausgefordert und wäre eigenen Worten zufolge gerne Allings Bürgermeister. So wie es sein Vater einst gewesen sei, nachdem er die Abtrennung der Gemeinde vom damaligen Ortsteil Eichenau im Jahr 1957 durchgesetzt hatte. „Ich habe mich viel beraten und lange überlegt, ob ich mich erneut um das Amt des Gemeindechefs bewerbe. Für den Fall, ich würde gewählt, müsste ich mein Abgeordnetenmandat jedoch aufgeben“, erklärte Friedl. Schließlich sei er zu dem Entschluss gelangt, dass er es seinen Wählern aus ganz Oberbayern und darüber hinaus schuldig sei, sich im Landtag für seine im Wahlkampf erklärten Ziele einzusetzen.

Da ihm Alling und dessen Bürger wichtig seien, wolle er weiterhin im Gemeinderat mitwirken. Als Regierungspartei hätten die FW schon einiges erreicht, zum Beispiel die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung und die Einführung des Zuschusses von 100 Euro monatlich für die Kinderbetreuung, führte Friedl an. Aktuell setze sich die FW-Fraktion für eine Beschleunigung von Baugenehmigungen ein. „Vor allem den Ausbau von Dachgeschoßen sollte man ohne große Vorbehalte erlauben. Schneller und kostengünstiger kann man Wohnraum kaum schaffen“, so der Abgeordnete. Die Bemühungen der FW im Landtag könnten sich für Alling insofern auszahlen, als für die Erneuerung von Wasserversorgungen neue Zuschussregelungen in Arbeit sind.

Zum Zustand der Gemeinde unter Bürgermeister Röder führte Friedl an, dass der von den FW geforderte Kreisverkehr in der Gilchinger Straße in Höhe Steinlacher Weg damals mit 350 000 Euro veranschlagt gewesen sei. Weil der Kreisel angeblich zu teuer sei, habe ihn Röders Mannschaft abgelehnt. Die Ampelanlage, die stattdessen nun gebaut wird, kostet laut Friedl etwa 650 000 Euro. „Ich sehe in meiner Wahl in den Landtag eine Verpflichtung, der ich mich auch stellen muss“, beteuerte Friedl. Ein anderer Bewerber um das höchste politische Amt in Alling sei nicht gefunden worden. „Wenn wir zusammen halten, werden wir aber Erfolg haben“, befand Friedl mit Verweis darauf, dass insgesamt sieben Parteien und Wählergruppen um 16 Sitze im Gemeinderat buhlen, weil auch die Allinger Bürgervereinigung und die Grünen erstmals Kandidaten nominierten. „Es wäre schön, wenn wir wieder vier Gemeinderäte stellen könnten“, meine Friedl hoffnungsvoll.

Manche der 16 Kandidaten, darunter fünf Frauen, ließen durchblicken, dass es ihnen besonders darauf ankomme, „die Macht der CSU mit ihrem verlässlichen Anhängsel“, der Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen, zu brechen. An der Wahl in den Starzelstuben unter Leitung von Landratskandidatin Sandra Meissner stimmten alle 21 Wahlberechtigten für die vorbereitete Liste, die die aktiven Gemeinderäte Friedl und Simone Stenzer anführen.

FW-Liste Alling: 1. Hans Friedl 2. Simone Stenzer 3. Albert Hiltmair 4. Katharina Gietzel 5. Werner Neumann 6. Brigitte Naßl 7. Karl Schwojer 8. Bernd Schwesinger 9. Brigitte Mayer 10. Martin Brendel 11. Kenny Friedl 12. Susanne Kiemer 13. Justus Well 14. Thomas Schwannecke 15. Horst Keßler 16. Bernd Jäckel