Der Gemeinderat Alling bleibt bei seiner Entscheidung, die eigene Wasserversorgung aufzugeben und beim Zweckverband zur Wasserversorgung Ampergruppe (WVA) den Beitritt zu beantragen. Der Antrag der Freien Wähler, den im November gefassten Beschluss wieder aufzuheben, weil er ohne intensive Vorberatungen gefasst worden sei, wurde gegen die Stimmen der vier FW-Gemeinderäte und von Ingrid Schilling (Bürgerschaft Alling) abgelehnt. Die Gegner erreichten jedoch den einstimmigen Beschluss, dass eine endgültige Entscheidung erst herbeigeführt wird, wenn die Bevölkerung umfassend über Vor- und Nachteile aufgeklärt wurde. Der damalige Beschluss lautete: „Die Gemeinde Alling stellt den Antrag auf Beitritt zum WVA. Die Verwaltung wird beauftragt, entsprechende Schritte einzuleiten. Der Beitritt wird zum 1. Januar 2017 angestrebt.“ Während FW-Sprecher Hans Friedl darin eine eindeutige Vorfestlegung sieht, durch die klar zum Ausdruck komme, dass der Beitritt beschlossene Sache sei, versuchte Bürgermeister Frederik Röder (CSU) dies mit dem Hinweis zu relativieren, dass eine Antragstellung noch nicht den Beitritt selbst bedeute, sondern lediglich dazu dienen solle, dem WVA aufzuzeigen, dass ein ernsthafter Wille dahinter stehe. Der Wasserversorger wäre „sonst sicher nicht bereit, alle Daten offen zu legen, die Alling für eine endgültige Entscheidung braucht“. Röder wies überdies den Vorwurf zurück, die Gemeinderäte „überrumpelt“ zu haben. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde vom 24. Februar werden die Bürger jedoch nur wie folgt informiert: „In der Sitzung vom 17. November 2015 beschloss der Gemeinderat mit einer Gegenstimme dem WVA beizutreten.“ Finanzreferent Hermann Dejako stellte heraus, dass Allings Wasserversorgung jedes Jahr hohe Summen verschlinge und Thomas Muderlak (beide CSU) verwahrte sich dagegen, den eigenen Beschluss wieder aufzuheben. Etwa 30 Bürger waren zu Sitzung gekommen, die der Rathauschef wegen des zu erwartenden Interesses ins Bürgerhaus verlegt hatte. Unter den Zuhörern machte ein von Bürgern verfasster Handzettel die Runde, in dem von einem Beitritt abgeraten wird, da „keine Vorteile, sondern nur Nachteile“ die Folge wären. Als Beispiele werden geringere Wasserqualität, höhere Kosten, weitere Auflagen im Wasserschutzgebiet und eine nur geringe Möglichkeit zur Mitsprache genannt. Obwohl Bürgermeister Röder angeführt hatte, dass der Beitritt schon mehrmals thematisiert worden sei und er eine inhaltliche Diskussion nicht für sinnvoll halte, da Detailerkenntnisse noch nicht vorlägen, legte Friedl dar, dass das aus zwei Flachbrunnen gewonnene Allinger Wasser eine höhere Qualität habe als das „Mischwasser des WVA aus Flach- und Tiefbrunnen“. Es wäre deshalb töricht dies aufzugeben. Der FW-Sprecher wiederholte seine Vermutung, dass der WVA Allings Wasserversorgung integrieren wolle, um durch Mischung eine Qualitätsverbesserung zu erreichen. Röder versicherte jedoch, dass „beide Brunnen bleiben“ und dass die Allinger „auch nach dem Beitritt das gleiche Wasser“ bekämen. Schilling erkannte darin einen „Widerspruch zu einer früheren Aussage des Bürgermeisters“, was dieser aber in Abrede stellte. Über Friedls Verdacht, der WVA wolle Alling vereinnahmen, um später Auflagen für das „vor Jahren den Bürgern übergestülpte Wasserschutzgebiet“ leichter durchzusetzen, wurde nicht diskutiert. Auch nicht darüber, dass sich laut Friedl der selbständige Wasserversorger Puchheim Ort dem WVA nicht anschloss, nachdem eine Studie zu dem Schluss gekommen war, dass die Nachteile überwögen. Friedl stellte überdies Röders Darstellung in Zweifel, dass Alling jederzeit wieder austreten könne. Ferner vermisste er Alternativen: „Wieso wird nicht auch der Anschluss an die Wasserwerke in Germering oder Gilching geprüft?“